Wie bisher nicht all zu viele wissen, ist PayPal als Zahlungsmethode für Waffen und Waffenzubehör sehr problematisch. Gemäß den PayPal-Richtlinien (Verbotene Aktivitäten) gilt:
Zitat:
„Sie dürfen PayPal nicht für Aktivitäten verwenden, die: ...Munition, Schusswaffen, Teilen von Schusswaffen oder Zubehör oder (k) bestimmten Waffen oder Messern, die Vorschriften geltender Gesetze unterliegen, zu tun haben; „
Daraus ist klar ersichtlich, dass PayPal alle Zahlungen rund um Schusswaffen, inklusive Waffenzubehör als „Verbotene Aktivität“ einstuft.
Was bedeutet dies für mich als Kunde?
Viele Händler bieten dennoch PayPal an, weil es einfach eine schnellere und bequemere Zahlungsabwicklung darstellt und gerne genutzt wird. Überdies bietet PayPal eine vermeindliche Sicherheit, dass man sein Geld zurück bekommt, wenn mal etwas sein sollte. Wenn es trotzdem geht, warum also darauf verzichten?
Ganz einfach, wenn Ihr ein PayPal Konto habt, dann habt Ihr auch den Nutzungsbedingung zugestimmt. Wenn Ihr also über PayPal Waffenteile, Waffenzubehör oder Waffen bezahlt, habt Ihr gegen diese verstoßen. Jetzt erklärt mal PayPal, dass Ihr den Käuferschutz für eine „Verbotene Aktivität“ einfordert. Kurzum, kommt es hart auf hart habt ihr vermutlich keinerlei Käuferschutzanspruch.
Was ist also „Waffenzubehör“? Ganz einfach, vom Zielfernrohr, Montagen, Vorderschäfte, Schulterstützen über den Gewehrriemen bis hin zum Nachtsichtvorsatzgerät so ziemlich alles. Darunter auch viele sehr teure Artikel, bei denen man den vermeintlichen PayPal Schutz sicher gerne wünschen würde. Wenn man einen Händler nicht kennt fällt es leichter das Geld via PayPal zu schicken als wenn man es mit einem „Tschüss“ in Richtung Bankkonto per Überweisung verabschiedet.
Dennoch sollte man als Kunde aber auch im Hinterkopf behalten, dass nahezu alle Händler in diesen Bereichen bereits länger existieren und dies sicherlich auch deshalb, weil sie ihre Zuverlässigkeit nicht nur im Umgang mit Waffen und Munition unter Beweis stellen, sondern auch in der Kaufabwicklung.
Leider ist viel Vertrauen was Onlinegeschäfte und Zahlungen angeht über die letzten Jahre verloren gegangen – man hört einfach sehr viel oder hat selbst schon negative Erfahrungen gesammelt. Dem Händler geht es dabei aber nicht anders als Euch.
Es macht also kaum Sinn mit PayPal Derartiges zu zahlen, denn wenn es keinen Käuferschutz gibt und man Gefahr läuft bei PayPal gesperrt zu werden, kann man auch gleich per Banküberweisung zahlen – und diese ist im Regelfall innerhalb weniger Stunden oder am nächsten Morgen auf dem Händlerkonto. Wirkliche Alternativen dazu haben wir bislang keine gefunden, sehen aber auch keine relevante Notwendigkeit darin, solange man ebenfalls bequem via Onlinebanking bezahlen kann (ohne die horrenden Gebühren PP in den Rachen zu werfen).
Eine kleine Alternative, die aber mit ca. 5,60€ zu Buche schlägt, ist die Bestellung via Nachname. Hier ist gewährleistet, dass auch wirklich erst Geld fließt, wenn man das Paket in den Händen hält.
Was bedeutet dies für den Händler?
Im Endeffekt sitzt jeder Waffen- und Waffenzubehörhändler immer auf dem Schleudersitz. Sollte PayPal bemerken, dass über sie Zahlungen von Waffen oder Waffenzubehör abgewickelt werden, so wird der Account erst einmal zur Prüfung eingefroren. Bestätigt sich der Verdacht, so wird der Account gesperrt und das Geld, welches dann noch darauf ist, kann man irgend wann mal einige Monate später auf das eigentliche Bankkonto abbuchen. Solange ist es erst einmal weg.
Mit ein Problem ist, dass PayPal Mitarbeiter als Kontrolleure anstellt, welche keine Ahnung vom Waffenrecht und Waffen haben. Also selbst wenn man vorab mit PayPal Dinge abgesprochen hat und man meint für PayPal ist es ok z.B. Zahlungen für Zielfernrohre zu zulassen, bietet dies keinerlei Sicherheit, dass das Konto nicht gesperrt wird – Denn für den unwissenden Kontrolleur ist dies ein Waffenteil und das Konto wird auf Knopfdruck erst einmal gesperrt, schließlich will man keine Fehler machen. Dann kommt die Aufwändige und langfristige Klärung, während das Geld eingefroren ist. Spätestens wenn einige tausend Euro auf dem Konto liegen, weil man nicht regelmäßig das Geld auf das Bankkonto abbucht, kann dies dem Händler ziemlich den Puls hoch treiben.
Fazit
PayPal sagt uns als Schützen, Jäger und auch Dienstwaffenträger mit seinen Regeln recht klar, dass Sie mit allem rund um Waffen nichts zu tun haben wollen. Warum wollen wir dann etwas mit denen zu tun haben?